Holzwolle

Bauplatten aus Holzwolle und Magnesit gibt es seit Anfang der 1920er Jahre. Nach dem 2. Weltkrieg wurden die Leichtbauplatten aus Gründen der Energieeinsparung in Pressenanlagen hergestellt, in denen nun auch die Herstellung mehrschichtiger Holzwolleplatten möglich wurde. Damals noch als „Sauerkrautplatten“ bekannt, weisen Platten heute eine wesentlich feinere Oberflächenstruktur auf.
Holzwolle-Leichtbauplatten werden aus Nadelhölzern hergestellt. Die Holzwolle wird nach dem Trocknen leicht angefeuchtet und mit einer mineralischen Suspension vermischt. Die Suspension besteht dabei entweder aus Portlandzement (graue Platten) oder aus kaustisch gebranntem Magnesit (beige Platten). Die Mischung wird in Einzelformen gepresst. Trotz des Pressens bestehen ca. 70% der Platten aus Luftporen. Die Platten werden danach an der Luft gehärtet. Holzwolle-Mehrschichtplatten sind mit einer Schicht aus Hartschaum oder Mineralwolle kombiniert.
Holzwolleplatten werden u.a. unter Sparren, in der Fassaden oder leichten Trennwänden, unter Kellerdecken, als Putzträger, im Innenausbau, an Fensterstürzen und Stützen oder als Akustikdämmung verwendet. Leichtbauplatten sind eigentlich einfach einzubauen und auch leicht mit einer Kreissäge zuzuschneiden. Die Platten können mit Nägeln, Schrauben oder Dübeln befestigt werden. Bei Verwendung in Außenbereichen ist ein Spritzschutz von 30 cm Höhe zu einzuhalten. Leichtbauplatten können mit herkömmlichem mineralischem Putz, keramischen Bekleidungen oder Gipskartonplatten beschichtet werden. Sie sind zwar formbeständig und weitgehend unempfindlich gegen Feuchte, quellen und schwinden jedoch bei Feuchteeinwirkung.
Holzwolle-Leichtbauplatten sind ökologisch unbedenklich und wie auch Mehrschicht-Leichtbauplatten bei bautechnisch korrekter Verarbeitung und Anwendung gesundheitlich unschädlich. Beim Rückbau unzerstörte und nicht anbetonierte oder verputzte Leichtbauplatten können problemlos wiederverwendet werden. Verputzte Platten sind hingegen kaum wiederzuverwenden, können aber als Bauschutt auf Deponien entsorgt werden.

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