Handwerker – Angebote, Preise, Rechnungen

Und schon wieder ist was kaputt gegangen. Das Dach, eine Fensterscheibe, die Waschmaschine. Egal, ein Handwerker muss auf jeden Fall her. Doch wie findet man verlässliche Handwerker, deren Preise erschwinglich sind? Wie kann man sicher sein, dass der Handwerker Versprechen zum zu zahlenden Preis auch einhält? Wer leistet gewissenhafte Arbeit und versucht nicht, den Kunden mit unlauteren Mitteln beim Schreiben der Rechnung über den Tisch zu ziehen? Hier gibt es eine ganze Reihe von Tipps, die leider nicht allzu selten auf schlechten Erfahrungen beruhen.

Beginnen wir beim ersten Schritt, der zum Finden eines guten Handwerkers immer gemacht werden sollte: Angebote einholen. Will man vor Beauftragung eines Handwerkers ein Angebot oder einen Kostenvoranschlag einholen, muss man vorab telefonisch, schriftlich oder online um eine Angebotserstellung bitten. Das vorgelegte Angebot sollte dann aber nicht nur einen Preis beinhalten, der detailliert genug ist, um beispielsweise Fahrt-, Material- und Lohnkosten (und Mehrwertsteuer!) voneinander zu unterscheiden, sondern es sollte auch Angaben zum Zeitpunkt und der Dauer der Durchführung der angebotenen Maßnahmen machen. Zur Erstellung eines Angebotes werden die meisten seriösen Handwerker bei nicht allzu kleinen Arbeiten einen Ortstermin vereinbaren wollen, um sich ein Bild von den Arbeiten machen zu können und eventuell Details zu klären oder ein Aufmaß zu erstellen.

Da der Konkurrenzkampf im Handwerkergewerbe relativ groß ist, wird häufig mit harten Bandagen gekämpft. Es kommt dabei auch vor, dass Handwerker versuchen, den einen oder anderen Mitbewerber zu unterbieten, um an einen Auftrag zu kommen. Jeder Handwerksbetrieb muss eben für sein Überleben sorgen. Das kann man als Kunde auch ausnutzen (aber bitte nicht schamlos!). Wenn Handwerker A ein niedrigeres Angebot gemacht hat als Handwerker B, aber bei den/dem ersten Treffen einen schlechteren Eindruck, kann man Handwerker B ja unverbindlich auf das Angebot seines Kollegen aufmerksam machen – natürlich ohne Namen zu nennen. Ein paar Prozent Rabatt sind da immer drin, auch wenn es sich nur um Skonto bei Barzahlungen handelt.

Apropos Barzahlungen. Der Staat bietet seit Anfang 2009 dem Bürger die Möglichkeit, Handwerksleistungen für Renovierungs- und Sanierungsarbeiten innerhalb der eigenen vier Wände steuerlich bis einem Betrag von 1200 Euro ansetzen zu können (20% von maximal 6000 Euro). Dafür muss der Steuerzahler nur die Handwerkerrechnung zusammen mit der Steuererklärung beim Finanzamt einreichen. Doch zum einen ist hier darauf zu achten, dass man nur Arbeitskosten und Fahrtkosten abziehen darf, aber nicht die Materialkosten. Und zum anderen werden Barzahlungen hier nicht akzeptiert.

Bei der Erstellung der Rechnung hat der Handwerker sich an sein Angebot zu halten. Ausnahmen von dieser Regel gibt es nur, wenn unvorhersehbar Mehrarbeit hinzugekommen ist bzw. Details nicht ausgeführt werden müssen. In beiden Fällen ist der Kunde jedoch von den Änderungen der Arbeiten rechtzeitig zu informieren. Fällt die Rechnung wider Erwarten höher aus als im Angebot aufgeführt, sollte bis zur Klärung der Ursachen des Mehrpreises ein Restbetrag zurückbehalten werden. Das gilt auch bei der Bezahlung von Arbeiten, die nach Ansicht des Kunden noch nicht fertig gestellt sind. Bei Mängeln ist der Handwerker möglichst schnell und schriftlich zu informieren.

Generell sollte man bei der Wahl des „richtigen“ Handwerkers natürlich auf dessen Auftreten achten. Zeigt er Erfahrung beim ersten Ortstermin oder „wurschtelt“ er nur so vor sich hin und nimmt häufig die berühmten Handwerkerworte in den Mund: „Oh oh, das kann teuer werden.“ Müssen unerwartet Nachbesserungen durchgeführt werden, zahlt es sich ebenfalls aus, wenn man einen Handwerker beauftragt, der vor Ort oder in der Nähe seinen Sitz hat – immerhin steht bei Pfuscharbeit der lokale Ruf des Handwerkers auf dem Spiel. In diesem Zusammenhang kann man möglicherweise auch auf die Erfahrungen von Nachbarn zurück greifen. Und schlecht kann es nie sein, wenn der Handwerker in einem Meisterbetrieb arbeitet, der Lehrlinge ausbildet.

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