Mineralwolle

Dämmstoffe aus Mineralwolle bestehen aus künstlichen Mineralfasern. Sie wurden zum ersten Mal vor über 70 Jahren in Deutschland industriell hergestellt, heute meist als Steinwolle oder als Glaswolle. Ihr Marktanteil lag 2005 bei etwa 57%. Aus einem Kubikmeter Rohstoff können je nach Rohdichte bis zu 100 m³ Dämmstoff hergestellt werden. Die Rohstoffe (Stein bzw. Glas) werden in einem Ofen aufgeschmolzen und zerfasert. Die Länge der Fasern liegt maximal bei einigen Zentimetern. Nach der Zerfaserung wird häufig in Wasser gelöstes Bindemittel aus Phenolformaldehydharz (Bakelite) auf die Fasern gesprüht. Das Bindemittel lässt man in einem Ofen aushärten, um die Fasern an ihren Kreuzungspunkten zu verbinden. Die Struktur der Mineralwolle hängt dabei vom Herstellungsverfahren ab, ihre physikalischen Eigenschaften wiederum hängen von ihrer Struktur ab. Mineralfaserdämmstoffe können mit verschiedenen Deckschichten (z.B. aus Holzwolle-Leichtbauplatten oder Gipskarton) oder Kaschierungen (z.B. Aluminium oder Glasvliesen) versehen werden.
Mineralwolle kann als Platte, Vlies, Filz oder Stopfwolle produziert werden. Einsatzgebiete sind allgemein Steil- und Flachdächer, Wärmedämm-Verbundsysteme, hinterlüftete Fassaden, Kerndämmung Haustrennwänden, leichten Trennwände, Holzbalkendecken, Tiefgaragen- und Kellerdecken, unter schwimmenden Estrichen, Putzträger, Hohlräume, Innenausbau, Rohrleitungen, Akustikdämmung und Sandwichelemente.
Mineralfaserdämmstoffe lassen sich relativ einfach verarbeiten und einbauen. Die Haut kann bei Kontakt mit Mineralwolle jedoch gereizt werden und juckt vorübergehend. Für den Zuschnitt von Platten ist das Schneiden dem Sägen vorzuziehen. Mineralwolle sollte, um eine konstante Wärmeleitfähigkeit gewährleisten zu können, trocken eingebaut werden. Mineralfaserdämmstoffe sind unverrottbar, beständig gegen schwache Laugen, Säuren und organische Lösungsmittel sowie gegen Schimmel, Fäulnis und Ungeziefer.
Neu produzierte Mineralfaserdämmstoffe erfüllen alle gesetzlichen Auflagen bezüglich der Eingrenzung gesundheitlicher Gefahren, wie die Begrenzung des Kanzerogenitätsindexes (KI > 40) und der Biobeständigkeit (< 40 Tage), und werden damit vom Gesetzgeber nicht mehr als krebserregend eingestuft. Gefahr für die Gesundheit besteht jedoch nach wie vor beim Ausbau von alter Mineralwolle z.B. bei Renovierungen oder dem Abriss von Gebäuden. Dort Dämmstoffe sollten nach dem Ausbau aufgrund der entstehenden Faserbelastung nicht mehr als Dämmstoff wiederverwendet werden.

Alle Infos rund ums Thema Dämmung finden Sie unter renovieren.de.

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