Trend Energiespeicher auf der Intersolar 2012

Flaggen mit dem Logo der Intersolar 2012 in MünchenDie Intersolar 2012 öffnet in nicht ganz 2 Wochen in München ihre Pforten. Dieses Jahr wird durch die Diskussionen um die Höhe der Einspeisevergütung mit Sicherheit ein großes Interesse an neuer, effizienterer Solartechnologie zu verbuchen sein. Dies gilt nicht nur für den Bereich der Energieerzeugung, wo das Kopplung von Photovoltaik und Solarthermie immer besser funktioniert und wo immer mehr fernöstliche Anbieter auf den Markt streben, sondern vor allem für die Speicherung der erzeugten Energie. Hier wird in absehbarer Zukunft ein attraktiver Markt entstehen, der auch aufgrund besserer Speichertechnologie punkten kann.

Für produzierende, vertreibende und installierende Firmen in der Solarbranche ist der Markt der Energiespeicherung natürlich auch attraktiv, da sie sich hiermit ein weiteres Standbein schaffen können. Immerhin haben sie durch ihre bisherigen Aktivitäten auf dem Solarmarkt schon einen (in)direkten Zugang zum Endverbraucher. Das Interesse seitens der Solarprofis belegt auch die Tatsache, dass knapp 7% aller Aussteller auf der Intersolar Speichertechnologie ausstellen.

Für den Otto-Normalverbraucher wird sich hierfür der Einsatz relativ wirtschaftlicher Batterien mit Lithium-Ionen-Technologie anbieten, da dieser in der Regel nicht auf eine Netzkopplung seiner Anlage verzichten wird und somit keine Energieengpässe aufgrund fehlender Speicherkapazität befürchten muss. Der solare Deckungsanteile soll bei entsprechenden Anlagen für Ein-oder Mehrfamilienhäuser in Deutschland bei bis zu 80% liegen können. Für größere Energiemengen und eine bessere Versorgungssicherheit stufen Experten des Fraunhofer-Institut für Solar Energiesysteme (ISE) Redox-Flow-Batterien als eine mögliche Technologie der Zukunft ein. Hinzu kommen noch Blei-Batterien (AGM) und solche auf Basis von Natrium-Nickelchlorid.

Der japanische Großkonzern Panasonic, der schon seit Jahrzehnten führend in der Entwicklung von Batterietechnologie ist, will auf der Intersolar sein Smart Energy Storage (SES) präsentieren, das sowohl für die Speicherung von Solarstrom bei kleineren Anlagen in Wohnhäusern geeignet ist als auch für den Speicherbedarf größerer Projekte angepasst werden kann. Das SES soll für Panasonic ein weiterer Schritt sein, um bis zum Jahr 2018 das größte Unternehmen der Elektronikbranche im Bereich ‚Green Energy‘ zu werden.

Einen Schritt weiter geht das Technologieunternehmen Kyocera, das ebenfalls aus Japan stammt. Kyocera stellt ein Gesamtkonzept vor, das Brennstoffzelle, Photovoltaik und Energiespeicher kombiniert. Mit diesem System sind dann nicht mehr nur Erzeugung von Strom durch Sonnenenergie sondern auch deren Speicherung sowie die Gewinnung von Wärmeenergie durch Erdgas in der Brennstoffzelle möglich. Ein intelligentes System zum Energiemanagement ermöglicht zudem eine effiziente und möglichst kostengünstige Steuerung der Energieflüsse zwischen den dezentralen Einheiten und dem öffentlichen Stromnetz.

Die schwäbische Firma DEGERenergie will ab Herbst dieses Jahres ein Komplettsystem anbieten, das inklusive Installation nur 25.000 Euro kosten soll und Solarmodule mit Nachführtechnologie sowie einen Energiespeicher mit intelligenter Steuerung beinhaltet. Mit diesen Komponenten sollen bei einer Kollektorfläche von ’nur‘ 22 Quadratmetern in deutschen Breitengraden jährlich ca. 6000 Kilowattstunden Strom produziert werden können.

Auf der Intersolar wird es natürlich noch viele weitere technische Neuerungen und interessante Systeme zu sehen geben. Immerhin scheint die Solarbranche verstanden zu haben, dass in Zukunft zu einer Photovoltaikanlage einer wenig mehr gehört als ein paar Solarmodule und Förderung vom Staat. Denn dezentrale Speicherung bedeutet auch eine Entlastung der öffentlichen Stromnetze und damit eine geringere Steigerung der Strompreise. Noch sind vorgestellten Lösungen längst nicht für alle Endverbraucher finanziell attraktiv, aber sowohl Strompreis als auch Einspeisevergütung und Eigenverbrauchsregelung gehen den richtigen Weg, um einen neuen Markt zu schaffen.

Weiterführende Informationen gibt es auf der Intersolar in Halle C4 an Stand 230, wo die Sonderschau ‚PV Energy World‘ zu den Themen ‚Electricity Storage‘ und ‚Grid Integra­tion‘ präsentiert wird. Hier werden unter anderem in Fachvorträgen Informationen über den aktuellen Stand der Technik gegeben.

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