Gas – mit Sicherheit!

Gasheizung Gastherme GaskesselIn den Medien hört oder liest man sie gelegentlich, diese Meldung: ‚Wohnhaus nach Gasexplosion eingestürzt‘. Von einer Meldung ‚Wohnhaus nach Ölleck abgebrannt‘ habe ich bisher noch nie etwas gehört. Ist die Nutzung von Gas zur Beheizung von Gebäuden also gefährlicher als die von Heizöl? Mit Sicherheit nicht. Erdgas ist nicht umsonst der beliebteste Brennstoff Deutschlands. Gasunfälle sind in der Regel auf unzulässige Eingriffe wie Gasdiebstahl oder vorsätzliche Manipulation zurückzuführen. Als aufrechter Nutzer der Energieart Erdgas muss man sich nur über ein paar grundlegende Dinge im Klaren sein und am Ende auch danach handeln. Dann kann man langfristig sogar Vorteile daraus ziehen.

Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW), der unter anderem an der Festlegung technischer Standards für eine sichere Gasversorgung beteiligt ist, legt den Nutzern von Erdgas hierzu folgende Grundregel ans Herz: Gasinstallationen, egal ob Kessel oder Leitungen, sind ausschließlich und regelmäßig durch Fachleute zu überprüfen, genauso wie Schäden oder Störungen nur durch diese zu beheben sind.

Wichtig ist hier zu wissen, dass der Gasversorger nur bis Hausübergabestelle, d.h. bis zur Hauptabsperreinrichtung, die Verantwortung für die Sicherheit der Nutzung von Erdgas trägt. Von da ab ist der Eigentümer des Gebäudes bzw. einer Wohneinheit im Sinne der Verkehrssicherungspflicht der alleinige Verantwortliche, auch in Mietwohnungen. Zudem ist die Gebrauchstauglichkeit einer Gasanlage auch Voraussetzung für den Versicherungsschutz.

Soweit so gut. Wie aber kommt der Bewohner eines Hauses überhaupt dazu, eine Störung – beispielweise durch aus der Anlage austretendes Gas – zu bemerken? Das kann er ganz leicht über seine Nase. Der Gasversorger mischt dem sonst geruchlosen Erdgas einen wenig dezenten Duftstoff in einer Konzentration bei, dass auch beim Austritt kleinster Mengen Gas das olfaktorische Sinneszentrum (= die Nase) sofort Alarm schlägt. Geruchsproben kann man bei Bedarf im Übrigen beim Gasversorger anfordern.

Im Falle des Austretens von Gas solle man umgehend alle Türen und Fenster öffnen, offenes Feuer wie eine Kerze, eine glimmende Zigarette oder den Gasherd ausmachen und die Nutzung von elektrischen Schaltern (Licht, Klingel, Mobiltelefon) vermeiden. Danach sind der Absperrhahn zu schließen und andere Hausbewohner sowie die Feuerwehr von außerhalb des Gebäudes über den Notruf 112 zu informieren.

Neben einer professionellen Überprüfung aller Gasleitungen auf Dichtheit im Abstand von 12 Jahren empfiehlt der DVGW auch die jährliche Durchführung einer ‚Hausschau‘, um Sicherheitsrisiken minimieren zu können. Eine Hausschau setzt keine technischen Kenntnisse und Fertigkeiten voraus und beinhaltet 8 leicht zu überprüfende Punkte. Sind diese nicht erfüllt, sollte man im Zweifelsfall den Fachmann zu Rate ziehen. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, kann den Profi gleich mit der Überprüfung der Anlage beauftragen.

  1. Absperreinrichtungen müssen für den Notfall frei zugänglich sein
  2. Gasleitungen müssen gut befestigt sein, Lasten dürfen keinesfalls angehängt werden
  3. Gasleitungen dürfen z.B. durch Korrosion nicht angegriffen sein
  4. Bei verkleideten Leitungen müssen Lüftungsöffnungen vorhanden sein
  5. Eine ausreichende Luftzufuhr ist z.B. nach Austausch von Fenstern oder der Anschaffung eines Abluft-Wäschetrockners sicherzustellen
  6. Der Anschluss von Gasherden muss ausreichend weit von Flammen und Hitze entfernt sein
  7. Die Flamme am Gaskessel sollte durchgehend blau brennen
  8. Gaskessel sollten ohne Rußspuren, auffällige Gerüche oder ungewöhnliche Geräusche arbeiten

Aber noch einmal zurück zur eingangs gemachten Aussage, dass die Nutzung von Erdgas – bei entsprechender Wartung und Pflege der Anlage – langfristig Vorteile bringt. Diese Vorteile liegen nicht nur im geringeren CO2-Ausstoß pro Energieeinheit im Vergleich zu einer Ölheizung oder in der günstigeren Anschaffung. Sie haben dem Kunden über die Jahre gesehen auch finanzielle Einsparungen beim Erdgaseinkauf gebracht, trotz aktuell sehr niedriger Ölpreise. Es zeigte sich jedoch in der Vergangenheit, dass Erdgas zu konstanteren Kosten führt, die zudem über die Ölpreiskopplung als Folge des günstigen Ölpreises fallen werden.

Sicherlich fordert die Nutzung von Erdgas für die Beheizung von Gebäuden vom Nutzer ein wenig mehr Aufmerksamkeit im Sinne der Sicherheit. Doch sollten ökologische und nicht zuletzt ökonomische Vorteile diesen geringen Mehraufwand aufwiegen können. Immerhin wird Erdgas kontinuierlich geliefert und man muss sich keine grauen Haare wachsen lassen, weil der leere Tank zu Beginn des Winters mal wieder nicht mit einem Preistief einhergeht.

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