Perimeterdämmung

Rosa Perimeterdämmung vor ZiegelmauerwerkNach dem letzten eher generell gehaltenen Artikel über die Wärmedämmung von Kellern, will ich das Thema Perimeterdämmung nun ein wenig konkretisieren. Eine Perimeterdämmung dient dem außenseitigen Wärmeschutz von erdberührten Kellerwänden, Bodenplatten oder Fundamenten. Eine Perimeterdämmung ersetzt keine Abdichtung, aber soll Kellerbauteile im Zusammenspiel mit einer Abdichtungsschicht vor Feuchtigkeit schützen.

Wie auch die Abdichtung von Dächern kann die Abdichtung von Kellern durch das Handwerk des Dachdeckers ausgeführt werden. Und wie beim Dach ist auch bei Bauteilen, die mit Erdreich in Kontakt kommen, die Frage entscheidend, wie das Wasser auf diese einwirkt. Kann das Wasser einigermaßen ungehindert abfließen, z.B. über eine Drainageschicht, spricht man von nicht drückendem Wasser. Staut sich hingegen Grundwasser oder Regenwasser vor den Kellerbauteilen, ist entsprechend von drückendem Wasser die Rede. Abhängig von dieser Ausgangssituation sind in DIN 18195 Regeln zur Abdichtung von erdberührten Kellerbauteilen vorgeschrieben.

Im Gegensatz zu Dämmstoffen in manch anderen Bauteilen sind für Perimeterdämmungen neben wärmedämmtechnischen Eigenschaften aber auch besondere statische Eigenschaften erforderlich, da diese druckfest sein müssen, um Lasten aus Erdreich oder Bodenplatte (bzw. des Gebäudes darüber) standhalten zu können. Daher ist an dieser Stelle auch nur der Einsatz genormter oder bauaufsichtlich zugelassener Dämmstoffe erlaubt. Als Anforderungen gelten hier eine hohe Druckfestigkeit, Verrottungsbeständigkeit, geringes Wasseraufnahmevermögen und ein dauerhafter Wärmeschutz.

Der Wärmedurchlasswiderstand R von abgedichteten Bauteilen ist nach DIN 4108-2, Abschnitt 5.3.3, nur für die raumseitigen Schichten bis zur Abdichtungsschicht zu berechnen. Allerdings gilt dies nicht für

Wärmedämmsysteme als Perimeterdämmung (außen liegende Wärmedämmung erdberührender Gebäudeflächen außer unter Gebäudegründungen), unter Anwendung von Dämmstoffplatten aus extrudergeschäumtem Polystyrolschaumstoff (…) und Schaumglas (…), wenn die Perimeterdämmung nicht ständig im Grundwasser liegt. Langanhaltendes Stauwasser oder drückendes Wasser ist im Bereich der Dämmschicht zu vermeiden. Die Dämmplatten müssen dicht gestoßen im Verband verlegt werden und eben auf dem Untergrund aufliegen. Platten aus Schaumglas sind miteinander vollfugig und an den Bauteilflächen großflächig mit Bitumenkleber zu verkleben. Die Oberfläche der verlegten, unbeschichteten Schaumglasplatten ist vollflächig mit einer bituminösen, frostbeständigen Deckbeschichtung zu versehen(…)

Womit dann also auch schon geklärt wäre, welche Dämmstoffe im Bereich des Kellers zum Einsatz kommen dürfen: Extrudiertes Polystyrol (XPS) und Schaumglas. Diese beiden Dämmstoffe müssen nach DIN 4108-10 den Anforderungen der Anwendungsgebiete PW (außen liegende Wärmedämmung von Wänden gegen Erdreich) oder PB (außen liegende Wärmedämmung unter der Bodenplatte gegen Erdreich) für Perimeterdämmungen genügen. Die Druckbelastbarkeit des Dämmstoffes ist entsprechend den Kategorien dh (hohe Druckbelastbarkeit), ds (sehr hohe Druckbelastbarkeit) oder dx (extrem hohe Druckbelastbarkeit) zu gewährleisten.

Ein weiterer im Perimeterbereich verwendeter Dämmstoff ist expandiertes Polystyrol (EPS), das allerdings nach DIN 4108-10 nicht genormt ist. Für den Einsatz von EPS ist demnach eine bauaufsichtliche Zulassung erforderlich.

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