Der Charme alter Holzböden ist schon ein Besonderer. Das Gefühl sich auf etwas warmen zu bewegen, die Optik des Alters, manche mögen sogar das Knirschen der Dielen. Doch was ist, wenn man sich daran satt gesehen hat? Welche Möglichkeiten hat man, wenn man den Bodenbelag – aus welchen Gründen auch immer – wechseln möchte? Beanspruchbare Produkte wie Linoleum und Laminat sind hier sicher die ersten Alternativen auf einem sich bewegenden Untergrund wie einem Holzboden. Und obwohl Fliesen nicht in der Lage sind, Dimensionsänderungen von Holzuntergründen mitzumachen, ist auch ihr Einsatz möglich, wenn man gewisse konstruktive Aspekte beachtet.
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Geht es um Schimmelpilze, will man diese eigentlich eher aus seinem Haus raushalten. Geht es um Speisepilze, möchte man gelegentlich gerne ein paar davon in seiner Bratpfanne zubereiten. Geht es um Baustoffe aus Pilzgeflechten, kratzt man sich zunächst wohl erst am Kopf und fragt dann nach, ob man das Thema richtig verstanden hat. Es klingt abwegig, doch mittlerweile sind so viele Naturbaustoffe am Markt verfügbar, warum also nicht auch Dämmstoffe aus Pilzmyzelen und Pflanzenresten?
OSB-Platten – oder in der Langversion ‚Oriented Strand Boards‘ – sind ein weiterer Holzwerkstoff, der sich in den letzten Jahren einer stetig wachsenden Beliebtheit erfreut. Entwickelt wurden diese Holzwerkstoffplatten als Nachfolger von Waferboards in den 50er Jahren in Nordamerika, wo bis heute mehr als 90% aller Platten hergestellt werden. Interessant wird der Einsatz dieser Platten mit seinen ausgerichteten, oft mehreren Zentimeter langen und breiten Hobelspänen wegen der hohen Materialfestigkeiten, die um den Faktor 2 bis 3 über denen von Spanplatten liegen können.
Spanplatten sollen nach den Sperrholzplatten der zweite Plattentyp sein, den wir hier in der Reihe Holzwerkstoffe näher betrachten. Spanplatten werden – ähnlich wie Sperrholzplatten – aus Holzspänen und Bindemitteln zu flachen Platten gepresst; daher auch der sinnvolle Beiname ‚Flachpressplatte‘. Der Einsatz von kostengünstigen Spanplatten ist besonders für die Beplankung von Bauteilen (Wand, Decke, Dach) im Holzbau, als Verpackungsmaterial und im Messe- und Möbelbau interessant. Spanplatten sind der am meisten produzierte Holzwerkstoff in Plattenform.
Holz ist noch lange nicht gleich Holz. Aus Holz kann man beispielsweise Holzwerkstoffe fertigen, die zum Teil ganz andere mechanische Eigenschaften haben als das Ausgangsmaterial und die diesem natürlichen Baustoff damit den Weg zu ganz neuen Anwendungsgebieten erschließen. Welche Holzwerkstoffe aber können aus zerspantem oder zerkleinertem Holz außer Spanplatten und Sperrholzplatten noch zusammengefügt werden? Und welche Eigenschaften haben sie? Wo können Holzwerkstoffe eingesetzt werden? Welche Grenzen und welche Möglichkeiten gibt es? Viele Fragen und im weiteren gibt es dazu wie immer viele Antworten.