Vorbeugender Brandschutz

Trotz eines sorgsamen Umgangs mit elektrischen Installationen und des Wissens um die Wirkung von Feuer lässt sich das Risiko eines Brandes in einem Gebäude nicht ganz ausschließen. Die vielen Elektrogeräte im Haushalt erleichtern zwar unseren Alltag enorm, jedoch geht auch ein gewisses Gefahrenpotential von ihnen aus. Vorbeugender Brandschutz in Gebäuden lässt sich aber auch ohne großen Aufwand realisieren. So kann die Gefahr eines Brandes schon minimiert werden, bevor die Feuerwehr anrückt, und auch Ausbreitung und Folgen eingeschränkt werden.

(Bau-)Materialien
Bereits beim Bau eines Hauses kann eine Menge für den Brandschutz getan werden, insbesondere was das Brandverhalten der Baustoffe und den Feuerwiderstand von Bauteilen angeht. Hierfür sorgen schon die allgemeinen Baubestimmungen. Doch auch beim Einrichten der Wohnung lässt sich Schlimmeres verhindern, wenn Materialien und Einrichtungsgegenstände vorhanden sind, die nicht oder nur schwer entflammbar sind. Speziell bei Bodenbelägen wie Teppich und Laminat ist dies wichtig. Auch haben bestimmte Materialien wie Schaumstoffmatratzen z.B. in Kinderzimmern nichts zu suchen. Und leicht entflammbare Gegenstände wie Vorhänge oder Gardinen dürfen nicht durch Windstöße an feuergefährliche Stellen gelangen.

Elektrogeräte
Wer will schon auf den Komfort verzichten, den uns Elektrogeräte bieten? Doch auch hier lauert eine nicht zu vernachlässigende Gefahrenquelle. Und was viele nicht wissen: rund 85 % der Brände, die auf Elektrogeräte zurück zu führen sind, entstehen durch unsachgemäße Bedienung, unbeaufsichtigte Geräte oder ähnliche Fehler. Nichtsdestotrotz sollten Elektrogeräte bei den ersten Anzeichen technischer Fehler (Fehleranzeigen, verbrannter Geruch, Funken, Hitzeentwicklung, nicht einwandfreie Funktion) abgeschaltet und überprüft werden. Prüf- und Zulassungszeichen wie VDE und GS (Geprüfte Sicherheit) bieten hier allerdings eine gewisse Sicherheit. Zuletzt können auch zu viele Geräte, die an der gleichen Steckdose angeschlossen sind, diese erwärmen und sogar zum Schmelzen bringen. Die Installation und der Anschluss von Geräten, die Starkstrom nutzen, sollte unbedingt einem Fachmann überlassen werden. Nicht ordnungsgemäß installierte Geräte können zu Bränden führen. Auch der Standort der Geräte ist entscheidend für das Entstehen von Bränden. Herd, Kühlschrank und Kamin sollten entsprechend Brandschutzbedingungen aufgestellt werden, die meist in der Bedienungsanleitung beschrieben sind.

Lagerstätten
Brennmaterial sollte nicht in größeren Mengen in der Wohnung gelagert werden, sondern gehört in die Kellerräume. Allerdings darf es dort nicht in einem Raum mit brennbaren Flüssigkeiten lagern. Fluchtwege und Gänge dürfen natürlich nicht verstellt sind und jeder Raum muss betreten werden können. Schlichtweg nicht beachtet wird außerdem sehr häufig brennbares Material in Form von diversem Gerümpel auf dem Dachboden. In den hintersten Ecken verborgen kann das schnell einen erst spät bemerkten Brand verursachen.

Brandschutztüren
Brandschutztüren verhindern die Ausbreitung von Rauch, vor allem, um Fluchtwege auf diese Weise freizuhalten. Damit dieser Effekt erzielt werden kann, müssen sie sich im Fall eines Feueralarms schließen. Auch wenn die Feuerschutzbestimmungen zum Thema Brandschutztüren in jedem Bundesland unterschiedlich sind, muss ein Keller mit einer Ölheizung generell immer über eine solche Tür verfügen. Brandschutztüren müssen immer geschlossen gehalten werden – Ausnahmen sind über Brandmelder gesteuerte Türen, die offen stehenbleiben dürfen, da sie sich im Brandfall selbstständig schließen. Hier sollte jedoch darauf geachtet werden, dass keine Gegenstände das Schließen der Tür verhindern könnten.

Küche
Besonders in der Küche droht bei Unachtsamkeit Brandgefahr. Eingeschaltete Herdplatten und Öfen sollten unter ständiger Beobachtung stehen, der Raum bestenfalls gar nicht verlassen werden. Häufig köchelt und bruzzelt das Essen unbeaufsichtigt vor sich hin und kann sich durch Überhitzung entzünden. Auch nicht entfernte Essensreste, Öle und Fette geraten leicht in Brand, wenn vergessen wird, die Herdplatten auszuschalten. Sollte es zu einem Fettbrand auf dem Herd kommen, ist Wasser auf keinen Fall zum Löschen zu verwenden. Stattdessen muss der Brand mit einer Löschdecke erstickt werden, die sich immer in der Küche befinden sollte. Dunstabzugsfilter werden am besten regelmäßig ausgetauscht oder wenigstens gründlich gereinigt, da sich diese im Laufe der Zeit mit Fett vollsaugen, was die Brandgefahr erhöht. Darüber hinaus sollte unter Dunstabzugshauben unter keinen Umständen flambiert werden. Ebenso sollten Mikrowelle, Fritteuse oder Wasserkocher bei laufendem Betrieb nicht unbeaufsichtigt lassen. Geräte, die während des Betriebes eine Wärmeentwicklung haben, sollten vorsichtshalber auf eine feuerfeste Unterlage gestellt werden.

Hier sollte man durchaus in einen Rauchmelder investieren. Diese kleinen Geräte – unauffällig an der Decke angebracht – funktionieren über Funk und können Leben retten. Die Anschaffung ist günstig und mit ein wenig handwerklichem Geschick kann man sie leicht selber anbringen.

Erdgas
Das normale, von den Stadtwerken oder anderen Energieversorgern gelieferte Gas ist durch einen beigemischten Gällstoff selbst in kleiner Konzentration gut riechbar. Sobald Sie den typischen Gasgeruch in Ihrer Wohnung wahrnehmen, sollten keine elektrischen Geräte mehr angeschalten werden. Auch Türklingeln, Telefone oder Lichtschalter dürfen dann nicht mehr benutzt werden.

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Ein Kommentar

  1. Mailin Dautel said:

    Wir haben im Keller unsere Ölheizung und mussten dann eine Brandschutztür. Bei meiner Arbeitsstelle hatten wir auch Brandschutztüren aber die stehen immer offen. Meine Arbeitskollegen und ich haben uns darüber unterhalten und gefragt wann diese zugehen. Jetzt wissen wir, dass das über den Feuermelder geschieht.

    18. April 2019

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