Am Ende des Jahres 2010 wollen wir doch einmal einen Rückblick auf die vergangenen 12 Monate wagen, diesmal mehr aus bautechnischer Sicht: Welche Bauwerke haben sich im letzten Jahr besonders hervorgetan, wo spielte sich Zeitgeschehen ab, was hat uns im Sinne von Architektur und Bautechnik aber auch auf der menschlichen Seite bewegt? Hier sind die 12 Bauwerke, die das unserer Meinung nach geschafft haben:
Monat: <span>Dezember 2010</span>
Holz ist ein toller Baustoff. Natürlich, warm, leicht zu verarbeiten. Es gibt wirklich viele Vorteile. Holz hat nur leider auch zwei gravierende Nachteile, wenn man es zum Bauen verwenden möchte: es brennt und es verrottet. Sieht man den ersten Fall als kurzfristig und selten eintretend an, so geht es im Falle der Verrottung von Holz um einen relativ langfristigen Prozess, der leider nicht so selten ist. Will man diesem schleichenden Verfall Einhalt gebieten, muss man zu baukonstruktiven Maßnahmen greifen oder – wenn denn sonst nichts mehr hilft – auch manchmal die chemische Keule auspacken.
Vor mehr als 2 Monaten hatte sich die KfW-Förderbank bereits dazu entschlossen, Berechnungen zum KfW-Effizienzhaus auf Basis der DIN V 18599 bis auf weiteres wegen zu großer Abweichungen der Ergebnisse nicht mehr zu akzeptieren. Gleichzeitig wurde der Fachverband, d.h. die Gütegemeinschaft 18599, um Nachbesserung der Rechenprogramme gebeten. Diese hat sich nun ihre eigenen Gedanken zum Problem gemacht und auf einem Fachgespräch mit allen Beteiligten am Dilemma vorgestellt.
Liebe Leser, die Bau-Praxis verabschiedet sich jetzt in ein paar wohlverdientefreie Tage und wünscht allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest.
Jetzt kann der Maurer endlich seinen Spieltrieb ausleben und das beliebte Computerspiel Tetris auch während der Arbeit an der Außenwand spielen. Was Anfang des Jahres auf der DEUBAU 2010 noch als einfacher, aber doch ein wenig merkwürdig geformter Mauerstein daher kam, soll auf der BAU 2011 als Teil einer zukunftsweisenden Produktpalette vorgestellt werden. Die Rede ist vom Z-Stein der Firma JASTO.
… ist ein Plusenergiehaus mit Elektromobilität. Wenn es nach dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) geht. Das BMVBS hatte einen Realisierungswettbewerb ausgeschrieben, um Ideen für die Konstruktion von Einfamilienhäusern zu entwickeln, die zukünftig in Breitenanwendung mehr regenerative Energie erzeugen als sie benötigen – also auch in der Lage sind, Elektroautos der Bewohner mit Energie zu versorgen. Dieser Wettbewerb wurde vor Kurzem von Prof. Werner Sobek und seinem Team vom Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK) der Universität Stuttgart gewonnen.
Dachböden sind in innerstädtischen Gegenden leider sehr häufig ein völlig ungenutztes Fleckchen (Wohn-)Erde. Ja gut, manchmal werden Dachböden als Stau- oder Trockenraum genutzt, aber ungedämmt und mit sichtbaren Dachpfannen, mit Spinnenweben und einer 60 Watt Glühbirne in der Ecke kommen sie als Wohnraum nicht in Frage. Jedoch kann man diesem wenig attraktiven Teil des Hauses schnell und relativ kostengünstig einen Mehrwert verleihen, der sonst in Städten seines Gleichen sucht. Der Ausbau des Dachbodens sollte bei dem Wunsch eines jeden Bauherrn nach Erweiterung des Wohnraumes eigentlich an erster Stelle stehen.
Wenn es mal nicht so erfolgreich läuft, wie er soll, pflegt man sich ja zum Jahreswechsel mit den Worten aufzumuntern „im neuen Jahr wird alles besser“. So ähnlich wird das auch von Euroconstruct in Bezug auf die Bauwirtschaft ausgedrückt. Euroconstruct ist ein international organisiertes Experten-Netzwerk, das Entscheidungsträger in der Bauindustrie sowie Ministerien, Agenturen und internationale Verbänden mit Informationen, Analysen und Vorhersagen versorgt. Und Euroconstruct sieht 2009 als das schlimmste Jahr im Bausektor in diesem Jahrzehnt, genauso wie 2011 als Jahr der Veränderung zum Besseren in Europa vorhergesagt wird.
Nachhaltiges Bauen ist nach wie vor ein wichtiges Thema in der Baubranche und zugleich eine Marktchance für Architekten und Planer. Es erfordert ein neues Bewusstsein, erweitertes Wissen und neue Entwurfskonzepte. Hier werden neue Märkte erschlossen, um die Qualität der bebauten Umwelt zu erhalten, wiederherzustellen und fortzuschreiben. Im Auftrag der Bayerischen Architektenkammer haben Experten einen Online-Test entwickelt, mit dem man sein Wissen auf dem Bereich Nachhaltigkeit im Bauwesen auf den Prüfstand stellen kann.
Eine Horrorvorstellung, nicht wahr? Man liefert als Planer richtig gute Arbeit ab, macht alles so, wie verabredet, und trotzdem steht man am Ende vor Gericht und muss Strafe zahlen. Das kann so kommen, wenn man seinem Auftraggeber trotz Unwirtschaftlichkeit nicht von der Durchführung energetischer Maßnahmen abrät. Eine wirklich blöde Situation, denn immerhin gibt es nach Energieeinsparverordnung (EnEV) und Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) ja die Möglichkeit, dass Sanierungsmaßnahmen, die zwar energetisch vorteilhaft sind, nicht durchgeführt werden müssen, wenn sie eine unzumutbare Härte für den Bauherrn darstellen. Und darauf muss man seinen Auftraggeber im Einzelfall hinweisen. Also Achtung: Wie das Institut für Wirtschaftspublizistik (IWW) berichtet, laufen schon erste Prozesse wegen unwirtschaftlicher Sanierungen.