Sto-Aevero Innendämmplatte (updated)

Schichtweise Darstellung des Innendämmsystem Sto In Aevero mit PutzoberflächeÜber die wärmedämmtechnischen Vorzüge von Aerogel hatten wir ja bereits berichtet, sowohl im Allgemeinen als auch über das Produkt Aerowolle von Rockwool zur Innendämmung von Gebäuden. Jetzt zieht die Firma Sto als Mitbewerber auf dem Dämmstoffmarkt nach und präsentiert die Innendämmplatte Aevero als Teil des Innendämmsystems StoTherm In Aevero. Herstellerangaben zufolge, soll Aevero die Wärmeleitfähigkeit von Aerowolle sogar unterbieten. Preislich sollen sich die beiden Lösungen auf dem gleichen Niveau bewegen.

Sto-Aevero als Innendämmplatte ist beidseitig mit Vlies beschichtet, diffusionsoffen und hydrophob. Ihr wurde Aerogelgranulat der Firma Cabot beigemischt. Die stumpfkantigen Platten sollen im Format 58 x 39 cm und den Plattendicken 10, 15, 20, 30 und 40 mm erhältlich sein. Weitere technische Kennwerte:
Bei der Verarbeitung unterscheidet sich die Innendämmplatte Sto-Aevero kaum von seiner Konkurrenz. Der Untergrund muss eben, fest, trocken, fett-, staubfrei und klebegeeignet sein. Die Platten werden vollflächig verklebt. Gips– und dispersionsgebundene Untergründe sind nicht zulässig und müssen entfernt werden. Unebenheiten bis 0,5 cm/m dürfen überbrückt werden. Größere Unebenheiten müssen egalisiert oder durch einen Putz ausgeglichen werden. Ein Hinterströmen der Innendämmung ist natürlich zu vermeiden. Eventuelle Fehlstellen oder offene Stoßfugen der Platten müssen mit Dämmstoffstreifen ausgefüllt werden. Die Platten können mit einem handelsüblichen Cutter-Messer geschnitten werden.

Darüber hinaus dürfen die Stoßfugen der Platten an Wandöffnungen, wie z. B. Fenster und Türen, nicht über den Eckpunkten der Öffnungen oder den Anschlusszonen unterschiedlicher Bauteile (z. B. Rollladenkästen) liegen. Der Schlagregenschutz der Fassade und in den Anschlussbereichen muss gewährleistet sein. Leckagen in diesen Bereichen sind zu vermeiden. Die Luftdichtheit der Gesamtkonstruktion ist zu gewährleisten. Alle Anschlüsse an Wandöffnungen wie Fenster, Türen sowie Fensterbänke müssen sorgfältig luftdicht (von innen diffusionsdicht) abgedichtet werden. Aufsteigende Feuchtigkeit darf nicht vorliegen. Eine horizontale Sperrschicht ist erforderlich. Anschlüsse an angrenzende Bauteile sind mit elastischen, komprimierbaren Materialien (Entkopplungsstreifen, Fugendichtbänder) auszuführen.

Betrachtet man Aevero als Innendämmsystem, so gibt es hier den wesentlichen Unterschied, dass Sto im Vergleich zur Konkurrenz keine Trockenbauausführung gewählt hat, sondern den raumseitigen Abschluss des Dämmsystem mit einer armierten Putzschicht ausführt. Im Übrigen gelten für das Innendämmsystem StoTherm In Aevero jedoch die gleichen bautechnischen und handwerklichen Voraussetzungen und Einschränkungen wie für alle anderen diffusionsoffenen Innendämmungen auch.

Vorteilhaft kann sich jedoch in vielen Sanierungsfällen die Kapillaraktivität des Klebemörtels zwischen der bestehenden Wand und den Innendämmplatten auswirken. Die Dicke der Klebeschicht wird projektbezogen von der Dicke der Innendämmung abhängig gewählt und speichert ausfallendes Tauwasser in seinem Kapillarporen. Bei entsprechenden klimatischen Randbedingungen kann das Tauwasser dann wieder aus der Konstruktion ausdiffundieren.


Zurück zur Startseite >>>

5 Comments

  1. Äußerst interessant, die neue Dämmplatte von STO!
    Was kostet sie ungefähr pro m² bei verschiedenen Dämmstärken?

    10. Oktober 2011
  2. Stefan said:

    Der Preis des Aevero-Produktes soll in etwa der Größenordnung des „Aerowolle ID“-Produktes von Rockwool entsprechen. Er wird also bei ungefähr 45 bis 50 Euro/m² je 10 mm Dicke liegen. Ich weiß nur nicht, ob diese Kosten für die InnendämmPLATTE gelten (wovon ich ausgehe) oder für das gesamte InnendämmSYSTEM. Wenn Ersteres der Fall ist, kämen hier noch die Kosten für den Innenputz hinzu, die bei einer Aerowolle-Lösung nicht anfallen würden, da diese schon mit einer Gipskartonplatte kaschiert ist.

    10. Oktober 2011
  3. Ingrid Wortmann said:

    Soweit ich gelesen habe, darf die Platte nicht auf Gips angebracht werden. Okay, kann mir jemand sagen, ob man sie auf einem Fachwerkgiebel benutzen kann und wenn das nicht geht, warum?

    14. Dezember 2015
  4. Stefan said:

    „StoTherm In Aevero darf nicht auf Fachwerkuntergründen eingesetzt werden“, sagt Sto selber (Link).

    „StoTherm In Aevero kann nicht auf jedem beliebigen Untergrund aufgebracht werden. So sind z.B. Gips und dispersionsgebundene Untergründe zu entfernen“ ist eine weitere Einschränkung. Das gleiche gilt für Tapeten.

    Das „warum“ wird nicht explizit begründet. Ich vermute aber, dass es mit der Feuchtebeständigkeit des Materiales zu tun hat.
    Wenn Sie genaueres wissen möchten, schreiben Sie am Besten eine Nachricht an Sto: Kontakt.

    14. Dezember 2015
  5. Ingrid Wortmann said:

    Danke, gute Idee mit dem Kontakt. Es ist schwer. so einen fachkundigen Berater zu finden, da das Material an sich ja noch ziemlich neu ist.

    21. Dezember 2015

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*