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Feuer am Grenfell TowerDie Tragödie um den Grenfell Tower ging durch alle Medien. Tagelang. Andere verheerende Brände in Europa und der Welt, die in den vergangenen Jahren viele Menschenleben gekostet haben, sind eher unbekannt. Doch es gibt leider Gottes viele davon. Irgendwas scheint beim Thema Brandschutz in Gebäuden also falsch zu laufen, wenn in den letzten Jahren so viele große Brände entstehen und Opfer fordern konnten. Sind das Zufälle, ist es erhöhte mediale Aufmerksamkeit oder steckt da eventuell doch ein systematisches Problem hinter? Ich hoffe nicht auf letzteres…

Brandschutz

Der Aufbau von Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) sollte mittlerweile bekannt sein. Eine Dämmschicht wird mit Hilfe eines Klebemörtels und/oder mechanischer Befestigung auf einer vorhandenen Außenwand appliziert. Geschützt wird diese Dämmschicht dann durch ein Putzsystem, das aus armiertem Grundputz und einem optisch ansprechendem Deckputz besteht. Dieses System hat sich in den letzten Jahrzehnten in Deutschland für die Dämmung von Außenwänden durchgesetzt. So weit, so gut. Doch die Anforderungen an den Wärmeschutz sind in dieser Zeit gestiegen und was macht man, wenn man ein älteres System mit unzureichender Dämmschichtdicke sanieren will bzw. muss? Der Rückbau von WDVS ist nicht unmöglich, aber er ist beschwerlich und kostspielig. Eine Alternative ist die sogenannte Aufdopplung des WDVS.

Baukonstruktionen Modernisierung

Kleine Häuser aus verschiedenen DämmstoffenSchon bemerkt? Ich habe in der Überschrift nicht gefragt, welche Vorteile Wärmedämmung bringt, sondern ob sie das tut. Damit folge ich im Groben der populistischen Vorlage, die mir die Medien seit einigen Jahren mit hartnäckiger Konstanz näher bringen wollen. Dort ist von „Wahnsinn Wärmedämmung“ die Rede, von „gefährlicher Dämmung“ und „glutheißen Seen“, von der „großen Lüge von der Wärmedämmung“ und der „Burka fürs Haus“. Der Stern, die Welt, der NDR, die FAZ – mehr oder weniger alle angesehenen Medien verteufeln auf einem ungewöhnlich undifferenzierten Niveau DIE Wärmedämmung. Also: Bringt Wärmedämmung Vorteile, wenn man das Thema objektiv betrachtet?

Bauphysik Baustoffe

Brand Feuer an einer Fassade mit WDVS aus EPS in BerlinJetzt hat sich auch das Wochenmagazin Spiegel einmal dieses interessanten Themas angenommen, das die Bau-Praxis und andere Medien bereits mehrfach im Auge hatten. In der Spiegel-Ausgabe vom 25. Juni (Ausgabe 26/2012) steht ein interessanter Bericht von den unbekannten bzw. unbeachteten Gefahren, die durch geschäumte Wärmedämmstoffe an und in unseren Gebäuden ausgehen. Basierend auf Erfahrungen von Fachleuten wie Bausachverständigen oder Feuerwehrleuten sowie Ergebnissen technischer Untersuchungen, die nicht von Produzenten oder Lobbys in Auftrag gegeben wurden, wird hier ein nicht ganz so positives Bild von Dämmstoffen aus Expandiertem Polystyrol (EPS, Styropor) sowie Phenolharzschaum gezeichnet.

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Polystyrol Granulat rieselt durch eine HandErst war es weiß, jetzt ist es grau.
Erst war es aus Erdöl, jetzt ist es biologisch abbaubar.
Erst brannte es wie Zunder, jetzt ist es schwer entflammbar.

Die Rede ist natürlich vom Wärmedämmstoff Polystyrol, auch besser unter den Markennamen der Firma BASF Styropor und Styrodur bekannt. Aber der Reihe nach. Immerhin hat sich dieser Dämmstofftyp in der letzten Zeit technisch verändert und verbessert und geht nun neue Wege.

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