„Clean Energy“ ist in den letzten Tagen zu einem Schlagwort mit globaler Reichweite aufgestiegen. Spätestens seitdem auf der COP21 – also der UN-Klimakonferenz in Paris, gleichzeitig das 11. Folgetreffen zum Kyoto-Protokoll – Größen des Geschäftslebens wie Mark Zuckerberg (Facebook), Jeff Bezos (Amazon), Richard Branson (Virgin), Jack Ma (Alibaba), Hasso Plattner (SAP), Meg Whitman (Hewlett Packard) oder Bill Gates (ex-Mircosoft) ihre Initiative „Breakthrough Energy Coalition“ der breiten Öffentlichkeit vorgestellt haben. Ihr Credo: Solarzellen und Windkraftanlagen waren gestern, das Morgen braucht Alternativen.
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Mit dem Sommer kommt die Sonne. Naja, meistens jedenfalls. Und die Sonne und ihre Strahlen erwärmen. Luft, Gewässer, Autos, Häuser. Bei Häusern hält sich diese Erwärmung oft noch in Grenzen, solange man mit schweren – bzw. wärmespeichernden – Baustoffen und nicht allzu transluzent baut. Ein Bauteil von Häusern hat jedoch ein großes Problem mit den beiden vorgenannten Anforderungen, speziell wenn der Raum darunter bewohnbar ist: das Dach. Hier gibt es leichte Konstruktionen aus Holz, kaum Masse für eine gescheite Wärmepeicherung und für den bewohnbaren Zustand noch Fenster in den Dachflächen oder in Dachgauben. Willkommen Sonne, willkommen Wärme.
Der Sommer kommt, die Sonne und angenehme Temperaturen damit aller Wahrscheinlichkeit nach auch. Leider muss eine angenehme Außentemperatur nicht gleichbedeutend mit einer angenehmen Innentemperatur sein. Bei ausreichend großen Glasflächen kann die Sonne Innenräume so weit aufheizen, dass man über den Einsatz von Klimageräten zur Reduktion der Raumtemperaturen nicht hinaus kommt. Oder doch? Immerhin sind Klimaanlagen Energiefresser und kosten damit im laufenden Betrieb einiges an Geld. Günstigere Alternativen wären sicher interessant.
Der Wärmeschutz von Gebäuden ist populär geworden. Viele wollen Energie sparen und den Geldbeutel schonen. Dabei wird die ganze Hülle eines Gebäudes auch schon mal weich in 20 bis 30 cm Dämmung einpackt, um U-Werte von 0,2 W/(m²K) oder darunter zu erreichen. Wirklich die ganze Hülle? Nein, denn Fenster und Türen sind vergleichsweise schlecht gedämmt. Hier geht viel Heizenergie verloren. Aber transluzente Bauteile haben gegenüber opaken Bauteilen einen entscheidenden Vorteil: sie lassen kostenlose Sonnenenergie zum Heizen ins Haus. Wie jedoch sieht man das in der Energiebilanz eines Hauses?
Ja, das ist die herkömmliche und weit verbreitete Meinung und diese ist auch weitestgehend korrekt. Doch wo wird der Strom, den wir mittlerweile für unser Leben brauchen wie die Luft zum Atmen, denn überhaupt produziert? Früher gab es dafür Kohlekraftwerke. Dann kamen Atomkraftwerke. Und heute bieten immer mehr seriöse Stromversorger auch ‚grünen‘ Strom an, der aus nachhaltigen Energiequellen wie der Sonne, dem Wind oder auch dem Wasser gewonnen wird. Die Erfahrung zeigt eben, dass das nicht nur durch politisch initierte Anreize ein lukratives Geschäft ist sondern der Kunde hierfür auch gerne den einen oder anderen Eurocent mehr ausgibt. Aber muss er das wirklich?
Die Technologie schreitet voran, unaufhörlich, nicht zu bremsen. Auch für die Technologie zur Erzeugung von Wärme in Gebäuden gilt dies. Von Holz und Kohle über Öl und Gas bis hin zu erneuerbaren Energieträgern wie Sonne und Erdwärme wird die Bedeutung fossiler Energien immer geringer. Glaubt man den Verkündern der globalen Erwärmungstheorie, ist dies auch gut so. Hauptsache der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) wird reduziert. Einige Verbraucher scheinen zugehört zu haben, denn der Absatz von Wärmepumpen ist im ersten Quartal 2012 um satte 21% gestiegen.
Wie bitte? Mehr Fenster in der Gebäudehülle sollen den Energieverbrauch eines Hauses senken können? Wie soll denn das gehen? Fenster dämmen doch bekanntermaßen wesentlich schlechter als die sie umgebende Außenwand. Immerhin stehen bei Neubauten U-Werte von weniger als 0,15 W/(m²K) der opaken Fassadenbauteile denen von etwa 0,8 W/(m²K) für Fenster gegenüber. Energetisch gesehen liegen doch Welten zwischen diesen beiden Werten. Wenn man nicht immer die solaren Gewinne bei solchen Betrachtungen vergessen würde… und dann macht die Überschrift wieder Sinn.
Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) in Hamburg werden nicht nur Smart Material Houses oder Smart Price Houses gebaut, sondern auch die WaterHouses. Hier wird Wasser zu Bauland und in einem Regenrückhaltebecken entstehen bis Anfang 2013 4 Wohngebäude mit je 3 Wohneinheiten sowie ein 9-geschossiger WaterTower mit 22 Wohnungen und Panoramablick über Hafen und Süderelbe. Trotz extrem hoher Quadratmeterpreise waren alle Wohneinheiten der WaterHouses schon vor dem Baustart verkauft.
