Forschung für Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen

Kleine Häuser aus verschiedenen DämmstoffenDie bauphysikalischen und konstruktiven Eigenschaften von Dämmstoffen sind ein alter und wohlbekannter Hut. Sollte man meinen, so viel wie Gebäude in den letzten Jahren gedämmt wurden – Tendenz steigend. Doch leider gilt der einleitende Satz wenn überhaupt nur für die ‚etablierten‘ Dämmstoffe aus Mineralfaser sowie EPS, XPS, PUR/PIR oder Schaumglas. Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz, Hanf oder Stroh sind weit weniger gut dokumentiert. Hiergegen will nun die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) im Auftrag vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen einer Forschungsinitiative etwas tun.

Durch die Arbeiten im Forschungsverbund ‚Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen‘ soll für die Alternativen zu Styropor & Co. ein klar quantifizierbarer Zusatznutzen in den Bereichen Wärme- und Schallschutz sowie Brandschutz und Glimmverhalten dokumentiert werden. Auch für Risikoanalysen, die Entwicklung geeigneter Messmethoden und Nachhaltigkeitsbewertungen stehen Gelder zur Verfügung.

Für den Bereich des Wärmeschutz soll beispielsweise die theoretisch erreichbare Wärmeleitfähigkeit ermittelt und die technische Umsetzung untersucht werden. Immerhin liegen Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen bei diesem Parameter heutzutage ein gutes Stück über den bekannteren Arten, was auf Sicht nicht gut für die Erfüllung der steigenden energetischen Anforderungen an Bauteile und demnach auch für den Absatz der ‚biobasierten‘ Produkte sein kann.

Auch beim Brandschutz stellen sich Hürden auf, da nachwachsende Rohstoffe kaum über die Baustoffklasse ’normalentflammbar‘ (B2) hinaus kommen und so nicht in mehrgeschossigen Gebäuden oder auch in öffentlichen Gebäuden wie Schulen eingesetzt werden dürfen. Hier müssen Alternativen zur aktuell verwendeten Brandschutzausrüstung der Dämmstoffe gefunden und Erfahrungen zur Feuerwiderstandsdauer von Bauteilen mit diesen Produkten gesammelt werden. Insbesondere das Nachglimmen von Dämmstoffen nach dem Löschen und ein mögliches nachfolgendes Wiederaufflammen des Brandes stellt in der Praxis ein großes Problem dar.

Sowohl Vertreter der Wissenschaft als auch Hersteller von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen sind zur Teilnahme an den Arbeiten im Forschungsverbund und zur Verbesserung der technischen Eigenschaften der Produkte aufgerufen. Wer sinnvolle Projektvorschläge hat, kann sie bis zum 30.04.2015 bei der FNR einreichen.

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