Licht in neuer Form und Farbe

Energiesparlampen und LED DiodenDen dunklen Winter sollten wir hinter uns gelassen haben. Das gilt wahrscheinlich auch für die kommenden Winter, wo wir Probleme mit der Regulierung unseres Tagesrhythmus bekommen können. Vergessen ist der Schein der Glühbirne. Vergessen auch das scharfe und energiefressende Licht von Halogenlampen. Und bestimmt vergessen der langsame Start, das flimmernde Licht und das schlechte Lichtspektrum von quecksilberhaltigen Energiesparbirnen. Nach vielen Jahren mit geringer Kundenzufriedenheit scheinen LEDs nun die würdige Rolle als unsere bevorzugte künstliche Lichtquelle einnehmen zu können. Das gilt für das eigene Heim, für Büros und auch für Industriebetriebe.

Die Farbe von LEDs ging in der letzen Zeit von scharf bläulich über kalt weiß herunter in die Farbspektren, die der Mensch als behaglich ansieht. Mit ihren neuen Farben können LEDs nun helfen, dass man trotz Einfluss von Kunstlicht schneller einschlafen und so einer schleichenden Winterdepression entgegenwirken kann. Das ist aber bitte nicht im Büro auszuprobieren! Gegen allgemeine Depressionen kann auch der deutlich sinkende Preis von LED-Leuchtmitteln helfen.

Beim nächsten Besuch eines Baumarktes wird man ein weitere wesentliche Veränderung im Bereich des Angebotes von Lichtquellen wahrnehmen, die über die eigentliche Art der Lichtquelle hinaus geht. Hier werden Namen auf den Verpackungen stehen, die man in der Lichtbranche kaum vermuten würde. Die letzte Light + Building in Frankfurt zeigte entsprechend, dass neben den Klassikern wie Osram und Philips nun auch Firmen aus der Elektronik- und Halbleiterindustrie wie Samsung und LG mitspielen wollen.

Wo LED-Lichtquellen früher Probleme mit der Wiedergabe einer angenehmen Farbskala hatten, haben die Produzenten nun verbesserte Lösungen erarbeitet. Dabei geht es beispielsweise um weiße Dioden, die auf violettem Licht basieren, sogenannte NUV-Dioden. Hier ist das Lichtspektrum verbreitert und die Farbechtheit verbessert, indem man rotes, grünes und blaues Phosphor nutzt. Aber NUV-Dioden sind teuer und nicht ganz so effektiv wie ihre Kollegen.

Im Vergleich zu Energiesparbirnen kann die Lichtstärke von LEDs jedoch stufenlos eingestellt werden. Es gibt beispielsweise ‚Kerzen‘ mit normalem Schraubgewinde, die zwei LEDs beinhalten. Das eine hat eine Farbtemperatur von 2000 K sowie einer Weiteren mit einer Farbtemperatur von 2800 K. Der Farbindex liegt dabei über 92. Der Trick dabei liegt in der Senkung der Farbtemperatur bei gedimmtem Licht, wodurch das Licht einer herkömmlichen Glühbirne simuliert wird. So wird dem Verbraucher ein behagliches Licht präsentiert, dass nicht flimmert.

Durch die Kombination von Dioden mit verschiedenen Farben in einer einzelnen Lichtquelle ist es möglich, alle Weißtöne zu produzieren. Bekannt ist das Prinzip bereits von Computerbildschirmen, aber nun hält es auch Einzug in die Beleuchtung von Innenräumen. Lichtquellen enthalten entweder eine Kombination aus kaltem und warmem Licht oder aus RGB-Dioden und weißen LEDs, womit sie Ausgangspunkt für ‚Human Centric Lighting‘ werden, also dem bekannten Tagesrhythmus beeinflussen können. Mit dieser Kombination kann man den dritten Rezeptor des Auges, der Bedeutung für die Regulierung des menschlichen Tagesrhythmus hat, auch mit Kunstlicht positiv beeinflussen.

OLED ist in diesem Zusammenhang sicherlich ein technologischer Fortschritt. Die Lichtquelle wird flach und kann sogar gebogen werden. In einer OLED besteht die lichtgebende Schicht aus einer Kohlenstoffverbindung. OLEDs sind bereits in den Display moderner Smartphones und zu einem gewissen Grad auch in Bildschirmen unserer Computer zu finden. Leider gibt es bei der Nutzung für die Beleuchtung von Innenräumen immer noch gravierende Nachteile. Dazu gehören zum Beispiel die Lebensdauer und die Lichtstärke von OLEDs, die bei etwa 20% von herkömmlichen LEDs liegt. Zudem ist das Licht von OLEDs sehr diffus und gibt weniger Schatten, die für den Menschen jedoch sehr wichtig sind, um Formen und Abstände zu bestimmen. Hier wird es vielleicht in 4-5 Jahren eine Verbesserung geben.

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