Und wieder einmal zu dem Thema, das in den letzten Jahren so viel diskutiert wird: Nachhaltigkeit. Viel verwendet, viel umworben, viel gelobt und selten wirklich angewendet. Das wäre wohl der Status dieses Modeswortes in Kurzform. Auch und besonders das Bauwesen arbeitet aktuell viel mit Nachhaltigkeit. Hier geht es unter anderem um Baustoffe, deren Auswahl immer häufiger durch eine gute Ökobilanz bestimmt wird. Die Materialwahl für Neubau und Modernisierung wird dann beispielsweise von einer langen Nutzungsdauer, niedrigem Energieverbrauch, einer einfachen Rezyklierbarkeit oder geringem Schadstoffinhalt abhängig gemacht. Heere Vorgaben, doch was ist wirklich dran an Baustoffen mit einer guten Ökobilanz?
Kategorie: <span>Baustoffe</span>
In der Reihe Holzwerkstoffe, in der wir vor kurzem den ersten Artikel über die allgemeinen Eigenschaften und Vorteile dieser aus Holz gefertigten Materialien beschrieben haben, untersuchen wir in diesem Beitrag das Sperrholz einmal genauer. Sperrholz ist im Volksmund häufig ein wenig negativ verwendet, wenn man die geringe Qualität von Möbeln unterstreichen möchte, die nicht aus ‚Echtholz‘ bestehen. Dabei gibt es Sperrholz in ganz unterschiedlichen Qualitäten, die alles andere als minderwertig sind. Unterteilen kann man Sperrholz grob in Furniersperrholz, Stabsperrholz (Tischlerplatte) und Brettsperrholz. Gemeinsam ist allen diesen Holzwerkstoffplatten, dass sie aus Furnieren in mehreren Lagen zusammengeklebt sind.
Ein Dämmputz mit Aerogel-Zuschlag – warum ist da vorher eigentlich noch keiner drauf gekommen? Naja, es gab in den letzten Jahren immer mal wieder Bestrebungen und Versuche seitens findiger Tüftler und geschäftstüchtiger Firmen, diese Kombination von Witterungsschutz und Dämmwert in einem marktfähigen Produkt zu integrieren. Dabei sollte doch gerade der Bedarf an Dämmputzen mit niedriger Wärmeleitfähigkeit bei der Qualität der Konkurrenz auf diesem Gebiet ein marktwirtschaftliches Muss sein. Trotzdem sind solche Produkte bisher nicht auf dem Markt erhältlich.
Holz ist noch lange nicht gleich Holz. Aus Holz kann man beispielsweise Holzwerkstoffe fertigen, die zum Teil ganz andere mechanische Eigenschaften haben als das Ausgangsmaterial und die diesem natürlichen Baustoff damit den Weg zu ganz neuen Anwendungsgebieten erschließen. Welche Holzwerkstoffe aber können aus zerspantem oder zerkleinertem Holz außer Spanplatten und Sperrholzplatten noch zusammengefügt werden? Und welche Eigenschaften haben sie? Wo können Holzwerkstoffe eingesetzt werden? Welche Grenzen und welche Möglichkeiten gibt es? Viele Fragen und im weiteren gibt es dazu wie immer viele Antworten.
Jetzt hat sich auch das Wochenmagazin Spiegel einmal dieses interessanten Themas angenommen, das die Bau-Praxis und andere Medien bereits mehrfach im Auge hatten. In der Spiegel-Ausgabe vom 25. Juni (Ausgabe 26/2012) steht ein interessanter Bericht von den unbekannten bzw. unbeachteten Gefahren, die durch geschäumte Wärmedämmstoffe an und in unseren Gebäuden ausgehen. Basierend auf Erfahrungen von Fachleuten wie Bausachverständigen oder Feuerwehrleuten sowie Ergebnissen technischer Untersuchungen, die nicht von Produzenten oder Lobbys in Auftrag gegeben wurden, wird hier ein nicht ganz so positives Bild von Dämmstoffen aus Expandiertem Polystyrol (EPS, Styropor) sowie Phenolharzschaum gezeichnet.
Nano hier, Nano da, Nanotechnologie überall. Auch im Bauwesen. Man verwendet Nanotechnologie an Gebäuden bereits in größerem Stil in bzw. auf Baustoffen, deren Oberflächen schmutzabweisend sein sollen (Lotuseffekt) oder die Schadstoffe und Gerüche der Umwelt unschädlich machen (Titanoxid). Nun verwenden ein paar findige Tüftler der Firma Albnano aus dem Süden Deutschlands Nanopartikel auch, um eine Tapete zu einer Heizung zu machen. Damit haben sie wohl die dünnste Heizung der Welt entwickelt und patentiert.
Tapeten bestehen aus Papier, manchmal sind sie rau, manchmal sind sie bunt. Punktum. So die landläufige Meinung zu dem Produkt, dass die Arbeit des Malers letzten Endes zu einem perfekten Finish verhelfen soll. Doch wer hat sich schon einmal Gedanken über die Brandeigenschaften solcher Papierbahnen an der Wand seines Eigenheimes gemacht? Keiner, darauf möchte ich wetten. Und das ist in der Regel auch gar nicht notwendig. Es gibt aber Anwendungen wie zum Beispiel in Fluchtwegen, wo auch Wandoberflächen inklusive Tapeten gefragt sind, die aus nicht brennbaren Baustoffen bestehen. Und auch dafür gibt es jetzt eine Tapete, die den Brandschutzanforderungen an die Baustoffklasse A2 genügt.
Lehm ist ein Naturbaustoff, Lehm ist nachhaltig und ökologisch, Lehm als Baustoff ist gesünder als Bauen mit Beton oder Kalksandstein, Lehm sichert ein gesundes Innenklima. Soweit die Meinung vieler Experten zum Baustoff Lehm. Jetzt könnte allerdings ein neuer Aspekt hinzukommen: Lehm erhöht die radioaktive Strahlung in Fachwerkhäusern und Lehmhäusern über die empfohlene Grenze hinaus. Das jedenfalls mutmaßt man am Institut für Strahlenschutz des HelmholtzZentrum München nach ersten Untersuchungen an einem solchen Fachwerkhaus in Bayern.
