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Feuer am Grenfell TowerDie Tragödie um den Grenfell Tower ging durch alle Medien. Tagelang. Andere verheerende Brände in Europa und der Welt, die in den vergangenen Jahren viele Menschenleben gekostet haben, sind eher unbekannt. Doch es gibt leider Gottes viele davon. Irgendwas scheint beim Thema Brandschutz in Gebäuden also falsch zu laufen, wenn in den letzten Jahren so viele große Brände entstehen und Opfer fordern konnten. Sind das Zufälle, ist es erhöhte mediale Aufmerksamkeit oder steckt da eventuell doch ein systematisches Problem hinter? Ich hoffe nicht auf letzteres…

Brandschutz

Kleine Häuser aus verschiedenen DämmstoffenIn Anbetracht von hohen Energiepreisen und Energieeinsparvorgaben gewinnt das Thema Wärmedämmung immer mehr an Bedeutung. Da der Einsatz von Dämmstoffen, die aus Erdöl hergestellt werden (beispielsweise EPS (Styropor) und XPS) in letzter Zeit sehr kontrovers diskutiert wird, kann in diesem Zusammenhang Naturdämmstoffen eine relevante Rolle zuteil werden. Sie weisen nicht zuletzt aufgrund der zumeist ökologisch verträglichen Herkunft ihrer Rohstoffe interessante Unterschiede gegenüber konventionellen Wärmedämmstoffen auf. Doch welche Möglichkeiten einer solchen Dämmung gibt es?

Baustoffe Energieeffizienz

Kleine Häuser aus verschiedenen DämmstoffenSchon bemerkt? Ich habe in der Überschrift nicht gefragt, welche Vorteile Wärmedämmung bringt, sondern ob sie das tut. Damit folge ich im Groben der populistischen Vorlage, die mir die Medien seit einigen Jahren mit hartnäckiger Konstanz näher bringen wollen. Dort ist von „Wahnsinn Wärmedämmung“ die Rede, von „gefährlicher Dämmung“ und „glutheißen Seen“, von der „großen Lüge von der Wärmedämmung“ und der „Burka fürs Haus“. Der Stern, die Welt, der NDR, die FAZ – mehr oder weniger alle angesehenen Medien verteufeln auf einem ungewöhnlich undifferenzierten Niveau DIE Wärmedämmung. Also: Bringt Wärmedämmung Vorteile, wenn man das Thema objektiv betrachtet?

Bauphysik Baustoffe

Kleine Häuser aus verschiedenen DämmstoffenDie bauphysikalischen und konstruktiven Eigenschaften von Dämmstoffen sind ein alter und wohlbekannter Hut. Sollte man meinen, so viel wie Gebäude in den letzten Jahren gedämmt wurden – Tendenz steigend. Doch leider gilt der einleitende Satz wenn überhaupt nur für die ‚etablierten‘ Dämmstoffe aus Mineralfaser sowie EPS, XPS, PUR/PIR oder Schaumglas. Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz, Hanf oder Stroh sind weit weniger gut dokumentiert. Hiergegen will nun die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) im Auftrag vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen einer Forschungsinitiative etwas tun.

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Platten vom Hochleistungsdämmstoff Calostat Marke EvonikWenn man über sogenannte Hochleistungsdämmstoffe redet, kommt die Sprache immer wieder auf Vakuumdämmung. Hier stützt ein hochporöser Kern aus pyrogener Kieselsäure eine diesen Kern umschließende Membran, wobei das Volumen in der Membran evakuiert ist. So lassen sich Wärmeleitfähigkeiten von 6-8 mW/(mK) erzielen – also weit unter denen herkömmlicher Dämmstoffe. Doch auch ohne Vakuum dämmt alleine das Kernmaterial noch mit etwa 20 mW/(mK) richtig gut. Warum soll man also den beschwerlichen und fehleranfälligen Umweg eines evakuierten Bauteiles gehen, wenn man es einfacher haben kann? Das hat sich wohl auch einer der großen Produzenten von pyrogener Kieselsäure, die Evonik Industries AG, gefragt und den Dämmstoff Calostat entwickelt.

Baustoffe Energieeffizienz

Dämmstoff Multitherm Aero Wärmedämmverbundsystem WDVSDas wurde ja auch langsam mal Zeit, dass sie auf diesem Gebiet was tut. Vor knapp 3 Jahren habe ich schon mal über die Trends bei Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) geschrieben und schon damals war abzusehen, dass neben schlecht geschulten Handwerkern die Dämmstoffdicke von WDVS zukünftig zu einem Problem werden würde. Nun wurde von der Firma Heck ein System vorgestellt, dessen Dämmstoff eine richtig niedrige Wärmeleitfähigkeit aufweist und zudem noch genauso zu verarbeiten ist wie ein WDVS mit herkömmlichen Dämmstoffen. Multitherm Aero heißt es und verrät damit auch schon viel über die wichtigste Zutat: Aerogel.

Baukonstruktionen Baustoffe Wärmeschutz

So langsam geht mir das Verständnis für die phantasievollen Aufbauten einiger Konstruktion aus, die sich Baustoffhersteller für eine optimale Vermarktung ihrer Produkte einfallen lassen. Ich hatte vor einiger Zeit ja schon mal über Versuche einiger Produzenten von Holzfaserdämmstoffen ausgelassen, den Verbrauchern durch exzessive Anwendung ihrer Produkte in Leichtbaukonstruktionen eine Phasenverschiebung von knapp 24 Stunden unterjubeln zu wollen. Dabei wird der Aufbau der Konstruktionen so kompliziert, dass jeder Handwerker erst einmal seinen Bachelor in Schichtaufbauten machen muss, bevor Dach- und Wandkonstruktionen fehlerfrei errichtet werden können.

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OSB-Platte mit Nut und Feder umlaufendOSB-Platten – oder in der Langversion ‚Oriented Strand Boards‘ – sind ein weiterer Holzwerkstoff, der sich in den letzten Jahren einer stetig wachsenden Beliebtheit erfreut. Entwickelt wurden diese Holzwerkstoffplatten als Nachfolger von Waferboards in den 50er Jahren in Nordamerika, wo bis heute mehr als 90% aller Platten hergestellt werden. Interessant wird der Einsatz dieser Platten mit seinen ausgerichteten, oft mehreren Zentimeter langen und breiten Hobelspänen wegen der hohen Materialfestigkeiten, die um den Faktor 2 bis 3 über denen von Spanplatten liegen können.

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Brand Feuer an einer Fassade mit WDVS aus EPS in BerlinJetzt hat sich auch das Wochenmagazin Spiegel einmal dieses interessanten Themas angenommen, das die Bau-Praxis und andere Medien bereits mehrfach im Auge hatten. In der Spiegel-Ausgabe vom 25. Juni (Ausgabe 26/2012) steht ein interessanter Bericht von den unbekannten bzw. unbeachteten Gefahren, die durch geschäumte Wärmedämmstoffe an und in unseren Gebäuden ausgehen. Basierend auf Erfahrungen von Fachleuten wie Bausachverständigen oder Feuerwehrleuten sowie Ergebnissen technischer Untersuchungen, die nicht von Produzenten oder Lobbys in Auftrag gegeben wurden, wird hier ein nicht ganz so positives Bild von Dämmstoffen aus Expandiertem Polystyrol (EPS, Styropor) sowie Phenolharzschaum gezeichnet.

Baustoffe Brandschutz

Rote Farbe wird mit Rolle auf weiße Tapete aufgetragenTapeten bestehen aus Papier, manchmal sind sie rau, manchmal sind sie bunt. Punktum. So die landläufige Meinung zu dem Produkt, dass die Arbeit des Malers letzten Endes zu einem perfekten Finish verhelfen soll. Doch wer hat sich schon einmal Gedanken über die Brandeigenschaften solcher Papierbahnen an der Wand seines Eigenheimes gemacht? Keiner, darauf möchte ich wetten. Und das ist in der Regel auch gar nicht notwendig. Es gibt aber Anwendungen wie zum Beispiel in Fluchtwegen, wo auch Wandoberflächen inklusive Tapeten gefragt sind, die aus nicht brennbaren Baustoffen bestehen. Und auch dafür gibt es jetzt eine Tapete, die den Brandschutzanforderungen an die Baustoffklasse A2 genügt.

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