Monat: <span>Juli 2010</span>

Seit es chic ist, energieeffiziente Gebäude sein Eigen zu nennen, wurden ja unzählige Begriffe in den Raum gestellt, welche die Energieeffizienz eines Gebäudes untermauern sollten. Neben dem unseligen „Niedrigenergiehaus“, was nie definiert aber oft verkauft wurde, wären da z.B. die diversen KfW-Effizienzhäuser, das ebenfalls nicht klar definierte 3-Liter-Haus, das Nullenergiehaus (was etwas anderes als ein Nullheizenergiehaus ist und auch nichts mit einem energieautarken Gebäude zu tun hat), das Plus-Energie-Haus etc. Aus Sicht des Marketings ist hier natürlich auch das Passivhaus zu nennen, welches auch durch einige angepasste Randbedingungen in der Berechnung ja sehr gut verkäufliche Energiekenndaten liefert. Wenn man dazu noch die unglaubliche Anzahl weiterer Standards (z.B. Schweiz: Minergie, Österreich: Definition in ÖNORM B 8110-1) im europäischen Ausland berücksichtigt, wird es schnell unübersichtlich.

Nun kommt durch die Neuauflage der europäischen Gebäuderichtlinie ein neuer Begriff ins Spiel: Das Niedrigstenergiehaus. Sucht man eine Definition dieses Begriffs im Internet, so scheitert man an der Vielzahl der verfügbaren Auslegungen. Droht uns also ein zweites „Niedrigenergiehaus“?

Baukonstruktionen

Energieverbrauch im Energieeffizienzhaus der DENAEnergie wird, wie in Teil 1 und Teil 2 der Reihe „Energiesparen für Jedermann“ schon angesprochen, in Wohngebäuden hauptsächlich für die Beheizung der Raumluft eingesetzt. Aber es gibt natürlich auch noch andere Energie verbrauchende Prozesse in einem Gebäude. Auf einen davon will ich heute eingehen: die Wasserversorgung. Hier geht es nicht nur darum, dass man den Hahn zudreht, wenn man kein Wasser mehr braucht, sondern dass man beispielsweise auch bei der Auswahl der richtigen Badezimmerausstattung Energie sparen kann.

Energieeffizienz Serie

Bisher war die kombinierte Produktion von solarem Strom und solarer Wärme in einem Element – sogenannten Hybridkollektoren – immer ein technischer Widerspruch, da Solarzellen bei großer Wärme einen großen Teil ihres Wirkungsgrades einbüßen, Solarkollektoren aber genau diese Wärme benötigen, um effektiv zu arbeiten. Es gab immer wieder Produkte, mit denen versucht wurde, diesen Widerspruch intelligent und effizient zu lösen. Insgesamt liegt man hier immerhin bei einer gesammelten Produktion für Strom und Wärme von etwa 500 W/m². Ein Nachteil war allerdings die Optik der Hybridkollektoren, die sich ähnlich herkömmlichen Solarzellen architektonisch nicht immer leicht in das Dach einpassen lassen. Hier hat die Firma Panotron Energy Systems jetzt ein System auf der Intersolar 2010 vorgestellt, das andere Wege geht.

Baukonstruktionen Gebäudetechnik

Die Liste der Ausreden, Irrtümer und Vorurteile über den Sinn und Nutzen einer energetischen Gebäudemodernisierung ist lang. Von „Kostet zu viel“ und „Hilft eh‘ nicht“ bis zu „Schadet dem Haus“ kann man hier vielen Unwahrheiten begegnen. Und das nicht nur im Umgang mit Laien, sondern erschreckenderweise auch mit Handwerkern und Baufirmen! Dabei ist eine energetische Gebäudesanierung nicht nur gut für das Klima, sondern auch für das Wohlbefinden der Bewohner und entlastet zudem langfristig den Geldbeutel durch geringere Energiekosten. Was wirklich dran ist an den Mythen über die Modernisierung, zeigen die folgenden Punkte…

Energieeffizienz Modernisierung

Energieausweis nach Energieeinsparverordnung (EnEV)Ja, was hat denn Kaffee eigentlich mit Energiesparen zu tun? Oder mit Bettwäsche? Oder mit Hüpfseilen? Oder mit… irgendwelchen Produkten, die bei Tchibo verkauft werden? Also so gesehen hat es etwas miteinander zu tun, denn Tchibo bietet ab dem 11. August die Erstellung von Energieausweisen, die Aufnahme thermischer Bilder und eine Vor-Ort-Energieberatung zu – na, sagen wir mal – unglaublich günstigen Preisen an. Hier kann der geneigte Eigenheimbesitzer bzw. Mieter bereits bis zu 35% sparen, bevor er/sie überhaupt an’s Energie sparen denken muss. Eine telefonische Vorab-Beratung soll sogar kostenfrei sein.

Energieeffizienz Förderprogramme

Wer die Möglichkeit hat, sich mit den Anfängen des Wärmeschutzes zu beschäftigen und dabei auch einmal die erste Ausgabe der DIN 4108 von 1952 zu Rate zieht, stellt fest, dass dort schon erstaunlich gute Ansätze aufgeschrieben wurden. So stand dort bereit geschrieben:
  • Bei der Grundrissgestaltung ist zu bedenken, dass jede Vergrößerung der Außenflächen die Wärmeverluste eines Hauses erhöht. ….
  • Durch zwei Stockwerke reichende Räume …. lassen die Wärme aus dem unteren Geschoss mit der warmen Luft nach oben abziehen. Sie sind schwer zu beheizen.
  • Übergroße Fensterflächen steigern die Wärmeverluste auch bei Doppelfenstern. …
Nun, fast 60 Jahre später, wollen wir einmal schauen, was daraus geworden ist.

Energieeffizienz

Algenbefall auf einer HausfassadeWie so viele andere Dinge sind auch sie Errungenschaften der modernen Zeit: Algen, Pilze und fleckige Stellen auf unseren Hausfassaden. Leider, muss man da wohl sagen, denn schöner werden Häuser doch diese Schadensbilder auf keinen Fall. Grau, grün und braun kommen sie daher, die Schleier, die sich auch gerne großflächig auf der Putzoberfläche gedämmter Außenwände niederlassen. Schuld daran ist eine Verkettung bauphysikalischer und bauchemischer Zusammenhänge aus Temperatur, Feuchte und Baustoffen. Einfacher ausgedrückt siedeln sich Mikroorganismen bevorzugt dort an, wo die Oberfläche dauerhaft feucht ist. Und die Feuchtigkeit entsteht überwiegend durch die Betauung von Fassaden, also dem Abscheiden von Luftfeuchtigkeit bei geringer werdenden Temperaturen. Wie kann es aber sein, dass die Temperatur auf der Oberfläche von Außenwänden so weit bzw. so schnell sinkt, dass dort Tauwasser ausfällt?

Baukonstruktionen Baustoffe

Das will ich doch nicht hoffen, denn die Idee ist prinzipiell gar nicht so schlecht, wenn es um die schnelle Hilfe in den Krisengebieten dieser Welt geht. Denn mit europäischen Maßstäben muss sich das Haus aus Papier wirklich nicht messen, da Häuser in unseren Gefilden solide gebaut werden müssen, aus Stein oder aus Holz. Punktum! Diese Einstellung haben wohl viele wenn nicht alle Europäer. Ein Papierhaus ist hier kaum vorstellbar. Der Ingenieur Gerd Niemöller zeigt aber, dass es auch anders geht. Zusammen der Bauhaus-Universität Weimar entwickelte er ein einfaches, preisgünstiges und schnell aufzubauendes Haus aus Papier.

Baukonstruktionen

Überhitzte Glasfassade in der SonneArchitekten lieben es, Bauherren verlangen es, Bewohner können häufig nicht damit leben. Die Rede ist von viel Glas in der Fassade. Und gerade in diesen heißen Sommerwochen zeigen sich die Nachteile (von Schattenseiten kann man hier wohl nicht sprechen…) großer Glasflächen in der Gebäudehülle. Sonnenstrahlung, die uns unter anderen Umständen kostenlose Energie zur Verfügung stellt, erwärmt die Raumluft in verglasten Gebäuden in einem Maße, dass man sich meist nur noch mit maschineller Kühlung zu helfen weiß. Doch diese komfortable Abhilfe birgt in der Regel nicht zu unterschätzende Folgekosten in Form von hohen Energierechnungen. Nachdem die Energieeinsparverordnung für Nichtwohngebäude bereits seit 2002 Nachweise zur Begrenzung des sommerlichen Wärmeeintrages fordert, wurde diese Anforderung mit der EnEV 2009 auch auf Wohngebäude übertragen. Warum geht man also nicht konstruktiv-bauliche Wege, die sowohl die Umwelt als auch den Geldbeutel schonen – wenn man schon darauf besteht, Glasfassaden bauen zu müssen. Zwei „intelligente“ Möglichkeiten stelle ich im folgenden ein wenig näher vor. Beide Methoden sind nicht neu, aber in Anbetracht architektonischer Entwicklungstendenzen relevanter als je zuvor.

Baukonstruktionen Energieeffizienz

Die Sonne spendet uns in 8 Minuten so viel Energie wie alle Menschen auf dieser Erde in einem Jahr verbrauchen. Unvorstellbar viel, nicht wahr? Und diese Energie ist zudem noch umweltschonend und kostenlos. Wir müssen die Energie nur nutzbar machen. Ok, das kostet dann wieder etwas, aber es gibt in Deutschland doch Möglichkeiten, das Preis-Leistungs-Verhältnis von Solaranlagen auf einem vernünftigen Niveau zu halten. Als Stichworte seinen hier nur Förderprogramme und die zugehörigen Förderratgeber genannt.

Gebäudetechnik